Viadukt am Baumschulenweg |
Arkadenbrücke über Sarah's Walk |
Herbstlaub der spitzblättrigen Rotbuche (Fagus sylvatica Asplenifolia) |
Schützengräben aus dem 2. Weltkrieg |
Mit Wildwuchs angefüllte Geländesenkungen |
Alte Rotbuchen zwischen jungem Wildwuchs |
Im hinteren Bereich des Arboretums tauchen vermehrt Koniferen auf |
Junger Wildwuchs zwischen alten Rotbuchen |
Am Rand es Arboretums zum Observatorium |
Frische Fährten zeugen von Wildreichtum |
Das Laub einer unbekannten Eichen sorte |
Der Wildwuchs ist im Arboretum noch sehr ausgeprägt |
Das Laub der Sptzblättrigen Rotbuche |
Geländemodelierung im Arboretum |
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Wenn ich als Kind das Wort "Arboretum" hörte, so wusste ich, dass es mit Bäumen zu tun hat und auch wo es sich befand: "Im Park über der Neiße und unerreichbar für uns!" Als ich in den 70-ger Jahren mit der "Öffnung des kleinen Grenzverkehrs" zum ersten Mal in Muskau die Neißebrücke betreten und den Fluss überqueren durfte, sah ich aus nächster Nähe den Ort, wo ich geboren war -- heute Łęknica in Polen. Kein Haus, kein Garten war mehr vorhanden, von dem meine Eltern immer gesprochen hatten. So schaute ich mir - auch zum ersten Mal - den Park auf der polnischen Seite an. Doch welche Enttäuschung damals: er war zum Urwald herangewachsen. Arboretum, Baumschule, Pücklerstein, Mausoleum, Englisches Haus -- alles Orte, von denen viel erzählt worden war -- sie waren kaum noch auffindbar, die Bauwerke verschwunden.
Heute, fast 20 Jahre nach der politischen Wende, hat dieser Park seinen Reiz, seine Ausstrahlung zurück gewonnen. Mit vielen fleißigen Händen und unter fachkundiger Anleitung ist die Wildnis in eine bezaubernde, offene, naturnahe Parklandschaft verwandelt worden und ganz im Pücklerschen Sinne wieder erlebbar. Mit allen Sinnen kann man hier Natur erleben und nachspüren.
Das Arboretum jedoch ist nicht mehr rekonstruierbar. Die Gehölzsammlung von einst, mit mehr als 150 verschiedenen Eichensorten und anderen seltenen Gehölzen, die Dendrologen aus der ganzen Welt begeistert hatte, ist nur noch als Torso vorhanden. Das ist nicht nur den Kriegs- und Nachkriegsjahren und dem immensen Wildwuchs geschuldet. Schon der Standesherr von Muskau, Graf Arnim, wollte dieses Gelände in einen Golfplatz umwandeln. Ein Aufschrei ging damals durch die dendrologische Fachwelt, als sie davon erfuhren. Es ist nicht mehr dazu gekommen...
Gerade für Fachleute ist interessant und reizvoll, in einer der ältesten Gehölzsammlungen Deutschlands herumzustöbern und alte und auch junge Baum-Exemplare nach diesen strapaziösen Lebensbedingungen wieder zu entdecken. Die Wege sind hergerichtet und auch mit dem Fahrrad gut zu befahren.
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